Praxissituationen

Frage 1: Sie befahren mit Ihrem LKW/Bus eine Steigung. Welche Drehzahl bzw. welchen Gang wählen Sie, um diese Steigung optimal zu bezwingen? Wann müssen Sie zurückschalten?

  • Jenen Gang, bei dem die Drehzahl im grünen Bereich gehalten werden kann
  • Wenn die Motordrehzahl trotz Vollgas unter den „grünen Bereich“ des Drehzahlmessers zu sinken droht

Frage 2: Ihr Chef erteilt Ihnen die Anweisung, möglichst spritsparend zu fahren. Wie verhalten Sie sich und welche Gangwahl begünstigt einen niedrigen Kraftstoffverbrauch?

  • Wenn passend, Gänge überspringen
  • Wenn passend, Gänge splitten
  • Jener Gang, mit dem die Drehzahl des Motors im grünen Bereich verbleibt

Frage 3: Sie lenken einen Lkw/Bus, bei welchem der Kompressor für die Bremsanlage durch zwei Keilriemen angetrieben wird. Ein Keilriemen reißt. Was machen Sie? Und warum? Was bedeutet die Aufschrift 9,5 x 1030 am abgerissenen Keilriemen?

  • Nachdem sich Keilriemen mit der Zeit dehnen, müssen unbedingt beide ersetzt werden
  • Die beiden Riemen müssen die selbe Bauart und Abmessung haben. Die Aufschrift 9,5 x 1030 bedeutet: Der Riemen ist 9,5 mm breit und er hat eine Innenlänge von 1030 mm

Frage 4: Während der Fahrt leuchtet die Warnleuchte für den Druckluftvorrat auf. Wie verhalten Sie sich, und was könnte die Ursache für das Aufleuchten sein?

  • Anhalten und Fehlersuche nach Betriebsanleitung
  • Ausfall eines Druckluftkreises

Frage 5: Während der Fahrt leuchtet die ABS-Kontrollleuchte auf. Wie verhalten sie sich? Erklären Sie die Wirkung eines ABS und die Folgen, wenn die Kontrollleuchte aufleuchtet.

  • Haltemöglichkeit aufsuchen, Motor abstellen und nochmals starten. Falls die Kontrollleuchte immer noch leuchtet, Werkstätte aufsuchen
  • Da die pneumatische Bremsanlage voll funktionstüchtig ist weiterfahren und den Defekt in der nächsten Fachwerkstätte beheben lassen
  • Beim Antiblockiersystem handelt es sich um eine Einrichtung, welche bei starken Bremsungen verhindert, dass die Räder blockieren (Lenkfähigkeit und Richtungsstabilität bleiben erhalten) 

Frage 6: Sie befahren mit Ihrem Lkw/Bus ein starkes Gefälle. Sie bemerken, dass die Leistung der Betriebsbremse merkbar nachlässt. Wie verhalten Sie sich? Nennen Sie Gründe für das Nachlassen der Bremsleistung.

  • Sofort Anhalten und Ursache suchen
  • Bei Überhitzung durch zu langes Bremsen: Anhalten und Bremse auskühlen lassen

Frage 7: Sie fahren mit Ihrem Fahrzeug auf einer Freilandstraße. Dabei bemerken Sie, dass der Vorratsdruck der Bremsanlage auf den Sicherungsdruck abgesunken ist. Woran haben Sie dies erkannt? Wie verhalten Sie sich?

  • Am Aufleuchten eines roten Warnlichtes
  • An der Anzeige des Vorratsdruckmanometer
  • Fahrzeug zum Stillstand bringen
  • Fehlersuche nach Betriebsanleitung
  • Bis zur nächsten Werkstätte ist ein langsames Weiterfahren möglich, sofern mindestens der Sicherungsdruck vorhanden ist

Frage 8: Sie sind an einem Unfall mit Sachschaden beteiligt. Welche Maßnahmen in Bezug auf das digitale Kontrollgerät müssen Sie setzen?

  • Datendownload vom Massenspeicher veranlassen
  • Innerhalb von 24 Stunden (Achtung! = Netto-Lenkbewegung von 1440 Minuten) Datendownload veranlassen

Frage 9: Sie haben Ihre Fahrerkarte verloren. Wie haben Sie sich zu verhalten?

  • Ich muss am Beginn und am Ende der Fahrt einen 24h-Tagesausdruck aus dem Massenspeicher anfertigen
  • Ich muss auf den 24h-Tagesausdruck meinen Namen und meine Führerscheinnummer eintragen
  • Ich darf 15 Tage ohne Fahrerkarte ein Fahrzeug mit digitalem Kontrollgerät lenken
  • Ich muss eine Ersatzkarte innerhalb von 7 Tagen beantragen

Frage 10: Sie sind im „Mehrfahrerbetrieb“ als Lenker unterwegs und Ihr Beifahrer hat seine Fahrerkarte verloren. Wie verhalten Sie sich?

  • Ich verwende meine Fahrerkarte bestimmungsgemäß
  • Mein Beifahrer muss zu Beginn und am Ende seiner Fahrten einen 24h- Tagesausdruck aus dem Massenspeicher anfertigen
  • Während mein Beifahrer das Fahrzeug lenkt, steckt meine Fahrerkarte in Kartenschacht 2

Frage 11: Sie machen im Mehrfahrerbetrieb einen Fahrerwechsel. Wie verhalten sie sich in Bezug auf das digitale Kontrollgerät?

  • Die Fahrerkarte des Lenkers muss in Kartenschacht 1 stecken
  • Der Beifahrer steckt seine Fahrerkarte in den Kartenschacht 2

Frage 12: Sie legen nach 4 Stunden und 30 Minuten ununterbrochener Fahrt eine Pause ein. Was müssen Sie deshalb am digitalen Kontrollgerät beachten?

  • Gleich nach dem Abstellen kontrolliere ich, ob meine Aktivität auf das Piktogramm „Bett“ eingestellt ist
  • Bevor ich nach der Pause losfahre, vergewissere ich mich, ob ich die gesetzlich vorgeschriebene Pausenzeit eingehalten habe
  • Wenn ich die Fahrerkarte zu Beginn der Pause entnommen habe, muss ich vor dem Losfahren die Pause im Kontrollgerät nachtragen

Frage 13: Wie verhalten Sie sich, wenn während einer Fahrt das EG-Kontrollgerät defekt wird?

  • Handschriftliche Aufzeichnungen über Zeit und Art der Tätigkeiten führen
  • Wenn ich in einem Zeitraum von mehr als einer Woche nicht zurück zum Unternehmen gelangen kann, so habe ich die Reparatur vor Ort vornehmen zu lassen
  • Das EG-Kontrollgerät ist bei nächster Gelegenheit reparieren zu lassen.

Frage 14: Sie befördern Holzplatten mittels Lkw von Österreich nach Ungarn. Welche Transportdokumente (persönliche, fahrzeugbezogene und ladungsbezogene Begleitpapiere) müssen Sie unbedingt mitführen?

  • EU-Lizenz
  • CMR Frachtbrief

Frage 15: Sie befördern im Gelegenheitsverkehr eine Gruppe von 7-jährigen Kindern in einen Wintersportort. Welche Fahrgäste müssen dabei angeschnallt sein?

  • Alle Kinder sowie deren Begleitpersonen

Frage 16: Sie lenken einen Lkw insgesamt zehn Stunden lang. Wie viele Pausen müssen Sie dabei jedenfalls einlegen?

  • Zwei Pausen mit jeweils mindestens 45 Minuten

Frage 17: Sie sind im grenzüberschreitenden gewerblichen Güterverkehr innerhalb der EU mit ihrem LKW unterwegs. Welche Beförderungsdokumente müssen sie mitführen?

  • Eine beglaubigte Konzessionsurkunde oder einen Gewerberegisterauszug
  • Einen CMR-Frachtbrief
  • Eine EU-Lizenz

Frage 18: Ihr Omnibus ist Gelegenheitsverkehr eingesetzt und mit Sicherheitsgurten für die Fahrgäste ausgerüstet. Sind Sie als Lenker dafür verantwortlich, dass sich Fahrgäste über 14 Jahren angurten?

  • Nein, jeder Fahrgast ist selbst verantwortlich

Frage 19: Sie befördern Kinder in einem als Schülertransport gekennzeichnetem Fahrzeug. Was haben Sie zu beachten, wenn Sie die Kinder ein- bzw. aussteigen lassen?

  • Ich muss die Alarmblinkanlage einschalten
  • Ich muss zusätzliche Warnleuchten, welche in der Heckscheibe oder am Dach des Busses montiert sind, einschalten

Frage 20: Sie fahren etwa um 23:17 Uhr mit einem Linienbus der Linie 32. Beim Anfahren der Station „Mühlbach“ sehen Sie, dass ein sichtlich alkoholisierter Jugendlicher mehrmals mit seiner Bierflasche auf den dort aufgestellten Mülleimer einschlägt. Dieser Jugendliche möchte nun in Ihren Bus einsteigen und mitfahren. Wie verhalten Sie sich?

  • Notrufnummern parat haben
  • Das Gespräch mit dem Jugendlichen suchen, um abzuklären, ob eine für ihn sowie alle übrigen Fahrgäste gefahrlose Mitnahme möglich ist
  • Rechtlich ist der Ausschluss des Jugendlichen von der Mitfahrt vor Fahrtantritt gegeben

Frage 21: Sie fahren etwa um 13:33 Uhr mit einem Linienbus der Linie 47. Während der Fahrt bemerken Sie, dass zwei Jugendliche im hinteren Bereich Ihres Busses in einen Raufhandel verwickelt sind. Wie verhalten Sie sich?

  • Bus anhalten, nach hinten gehen, Gespräch suchen
  • Wenn der Raufhandel trotz Gespräch fortgesetzt wird, Ausschluss von der Weiterfahrt
  • Zeugen für allfällige nachträgliche Beschwerden parat haben
  • Polizei rufen, wenn die beiden auf meine Anweisungen nicht reagieren

Frage 22: Sie kollidieren mit Ihrem Lkw/Bus auf der Bundesstraße 317 mit einem entgegenkommenden Pkw. Sie selbst sind nicht verletzt. Da kein Helfer vor Ort ist, müssen Sie selbst tätig werden. Welche Handlungen setzen Sie?

  • Unfallstelle absichern (Warndreieck aufstellen)
  • Sich um die Verletzten kümmern, Erste Hilfe leisten
  • Polizei (Rettung oder Feuerwehr) alarmieren

Frage 23: Sie transportieren Ziegelsteine mit Ihrem Lkw von Wien nach Graz auf der Autobahn. Während der Fahrt bemerken Sie, dass Sie soeben eine Palette Ziegelsteine verloren haben. Wie verhalten Sie sich?

  • Das Fahrzeug kontrolliert anhalten und verkehrssicher abstellen (Warnblinkanlage)
  • Warnweste anlegen
  • Unfallstelle absichern (Warndreieck aufstellen)
  • Polizei alarmieren (Autobahnmeisterei wird alarmiert)

Frage 24: Sie sind mit Ihrem Lkw/Bus in einen Unfall mit einem Pkw verwickelt. Nur die beiden Fahrzeuge sind beschädigt. Die beteiligten Personen sind unverletzt. Sie haben eine Unfallmeldung zu erstellen. Wie gehen Sie vor?

  • Wenn die Formulare für die Unfallmeldung vorhanden sind, dann sind diese vollständig auszufüllen
  • Wenn die Formulare für die Unfallmeldung nicht vorhanden sind, dann sind folgende Daten auszutauschen und festzuhalten:
    • Kfz-Kennzeichen
    • Fahrzeugtypen
    • Kfz-Farben
    • Daten zu den Fahrern
      • Name
      • Adresse
      • Telefonnummer
      • Führerscheinnummer
    • Darstellung des Schadens
    • Schilderung des Unfalls mit Skizze der Unfallstelle (Tathergang, Ort und Uhrzeit des Unfalls)
    • Daten zur Versicherung
    • Namhaftmachung von Zeugen mit Kontaktdaten
    • Fotos der Unfallstelle und der Unfallfahrzeuge anfertigen (wenn möglich)

Frage 25: Sie fahren in die Haltestelle ein, die Kunden erwarten Sie schon. Wie können Sie sich eine ideale Startphase (Kunden begegnet Bus/Busfahrer) vorstellen, um eine gute Kundenorientierung zu gewährleisten?

  • Entspannen Sie sich, wenn Sie die Fahrzeugtüre öffnen
  • Unterbrechen Sie alles was Sie bisher getan haben und konzentrieren sich ganz auf die neue Aufgabe – den eintretenden Kunden
  • Der eintretende Kunde hat Vorrang – ihm gilt jetzt die ganze Aufmerksamkeit
  • Wenn Sie sich deshalb bewusst dem Fahrgast zu. Er soll wahrnehmen, dass Sie auf sein Eintreten reagieren. Sie demonstrieren mit diesem Verhalten, dass er Ihnen wichtig ist
  • Wenn Sie den Fahrgast begrüßen und ansprechen, schauen Sie ihm in die Augen und lächeln Sie freundlich. Wenn Sie den Fahrgast bereits namentlich kennen, dann begrüßen Sie ihn doch mit seinem Namen
  • Beobachten Sie alle Kundenreaktionen und achten Sie auf Signale

Frage 26: Sie beliefern einen Stammkunden. Dieses Mal sind Sie in einen Stau geraten und kommen zwei Stunden zu spät zum Kunden. Dieser erwartet Sie schon mit einem ärgerlichen Gesichtsausdruck. Wie verhalten Sie sich?

  • Freundliche Begrüßung und umgehende Entschuldigung für die Verspätung
  • Verständnis für den Ärger des Anderen offen ansprechen
  • Grund für die Verspätung erklären. (Bei der Wahrheit bleiben)
  • Für die Folgeaufträge das Bemühen um Pünktlichkeit artikulieren

Frage 27: Sie fahren mit Ihrem Linienbus in eine Haltestelle ein. Ein Fahrgast steigt bei der Fahrertür in Ihren Bus ein. Wie verhalten Sie sich, um ein möglichst positives Klima zwischen Ihnen und dem Fahrgast herzustellen?

  • Auf ein gepflegtes persönliches äußeres Erscheinungsbild achten
  • Blickkontakt herstellen
  • Wertschätzende Haltung als Grundeinstellung (Kunde als Partner verstehen)
  • Sich dem Fahrgast zuwenden
  • Verbale oder non-verbale Begrüßung
  • Aufmerksamkeit auf den Fahrgast richten
  • Freundlichkeit

Frage 28: Sie sind mit Ihrem Lkw/Bus in einer fremden Stadt unterwegs. Sie fragen nach dem Weg und behindern damit den Nachfolgeverkehr. Ein zum Anhalten gezwungener Pkw-Fahrer hupt mehrmals. Dies ärgert Sie. Welche Handlungen sollten Sie keinesfalls setzen, um Ihnen und dem Ansehen Ihres Unternehmens nicht zu schaden?

  • Bewusstes Behindern des übrigen Verkehrs
  • Ungebührliches Gestikulieren
  • Verbale Kraftausdrücke
  • Raufhandel androhen

Frage 29: Um Ihren Fahrplan im Kraftfahrlinienverkehr einhalten zu können, müssen Sie die Haltestelle so rasch als möglich wieder verlassen. Genau in dieser Situation blockiert ein Tourist die Fahrertüre, um sich nach dem Weg zum Naturhistorischen Museum zu informieren. Wie gehen Sie im Sinne des Ansehens Ihres Unternehmens mit dieser Situation um?

  • Sich dem Touristen zuwenden
  • Frage aufnehmen und darauf reagieren
  • Wenn möglich: fachlich korrekte Beantwortung der Frage
  • Wenn nicht möglich: höflich die Unkenntnis mitteilen und/oder Alternativen (z.B. „Fragen Sie bitte den Passanten“) anbieten
  • Freundlich um Einsteigen oder Verlassen des Busses bitten, um den Fahrplan einhalten zu können

Frage 30: Sie wurden im Zuge einer beruflichen Fahrt mit dem Lkw/Bus bei einem Unfall verletzt. Welche Folgen ergeben sich dadurch beruflich für Sie und für Ihr Unternehmen?

  • Dienstverhinderung aufgrund eines Krankenstandes
  • Reduzierung des Entgelts aufgrund des Wegfalls von Diäten
  • Entgeltfortzahlung durch Ihr Unternehmen
  • Beschaffung von Ersatzpersonal
  • Reparaturkosten
  • Mögliche erhöhte Versicherungskosten (bei Verschulden)
  • Mögliche Engpässe in der Belieferung

Frage 31: Sie fahren mit Ihrem Bus im Kraftfahrlinienverkehr. Das Fahrzeug bleibt aufgrund eines technischen Defekts stehen. Eine Weiterfahrt ist nicht möglich. Welche Folgen ergeben sich dadurch für Sie und Ihr Unternehmen?

  • Ich fahre mit einem Ersatzfahrzeug, die mir zugeteilte Linie
  • Fahrplan kann nicht eingehalten werden
  • Kunden beschweren sich (Beschwerdemanagement muss aktiviert werden)
  • Werkstattkosten fallen an
  • Fahrgastinformation an den Haltestellen und im Unternehmen

Frage 32: Im Laufe Ihres Arbeitstages sind folgende belastende Ereignisse eingetreten: zahlreiche Beschwerden von Kunden, hohes Verkehrsaufkommen, Hitze, Verspätungen und Druck vom Vorgesetzten. Nach Beendigung des Arbeitstages fühlen Sie sich gestresst. Was machen Sie, um diesen Stress bestmöglich bewältigen zu können?

  • Ruhe: z.B. Musik hören, Entspannungsübungen, ein Bad nehmen
  • Bewegung: Sport betreiben
  • Sexualität
  • Flüssigkeit aufnehmen: anti-alkoholisch und ungesüßt (z.B. Wasser)

Frage 33: Sie befördern eine Gruppe von Senioren mit einem Bus im Gelegenheitsverkehr. Wie verladen Sie deren Gepäcksstücke möglichst Wirbelsäulen schonend in Ihren Reisebus?

  • In die Knie gehen und den Rücken gerade halten
  • Die Last so nahe wie möglich am Körper halten

Frage 34: Sie haben einen langen und anstrengenden Arbeitstag als Lenker vor sich. Mit welchen Lebensmitteln stellen Sie Ihre körperliche und geistige Vitalität sicher?

  • Wasser
  • Brot – Obst – Gemüse
  • Müsliriegel
  • Buttermilch

Frage 35: Sie fühlen sich nach einem langen und anstrengenden Arbeitstag als Lenker müde und ausgelaugt. Welche stressbedingten Situationen können dazu geführt haben?

  • Stau
  • Unvorhergesehene Ereignisse (z.B. Kind läuft auf Straße)
  • Unfälle
  • Konflikte mit Kunden, Kollegen, Vorgesetzten
  • Zeitdruck
  • Witterungsverhältnisse
  • Straßenverhältnisse
  • Leistungsdruck

Frage 36: Sie feiern mit Ihren Freunden bis Mitternacht und trinken dabei alkoholische Getränke. Um 6:00 Uhr in der Früh des darauffolgenden Tages müssen Sie Ihren Dienst als Lenker antreten. Welche Maßnahmen setzen Sie, um wieder fahrtauglich zu werden?

  • Dienst kann nicht angetreten werden; es können keine Maßnahmen gesetzt werden

Frage 37: Sie müssen Milchprodukte transportieren. Mit welchem Fahrzeug führen Sie diese Lieferung durch? Warum verwenden Sie genau dieses Transportmittel?

  • Kühlfahrzeug
  • Mit Transportkühlgerät, um die gewünschte Temperatur sicherstellen zu können – die sog. Kühlkette darf nicht unterbrochen werden

Frage 38: Sie unterhalten sich mit einem Kollegen. Dieser berichtet Ihnen über seinen bevorstehenden Transport mittels Rollender Landstraße. Was versteht man darunter und welche Vorteile sind damit für Sie als Lenker verbunden?

  • Begleiteter Transport auf der Schiene
  • Verbringen der Lenkpausen bzw. der Ruhezeiten auf der Schiene (während Ihr Lkw fortbewegt wird)

Frage 39: Sie fahren um 7:30 Uhr die Linie 37a und blicken in Ihren Innenspiegel. Welche Personengruppe müssten Sie dort erkennen? Welche Zielgruppen nutzen sonst noch vorwiegend den Linienverkehr?

  • Schüler
  • Pensionisten
  • Berufspendler
  • Jugendliche/Lehrlinge

Frage 40: Sie machen mit dem örtlichen Musikverein eine Ausflugsfahrt. Start ist 06:00 Uhr in der Früh. Die Rückkehr ist mit 18:00 Uhr am selben Tag geplant. Welche Vorschriften in Sachen Lenk- und Ruhezeiten müssen Sie dabei beachten?

  • Lenkpause 45 Minuten nach 4,5 Stunden Lenkzeit
  • Lenkzeit max. 9 Stunden (Zwei Mal pro Woche zehn Stunden)
  • Ruhezeit mind. 11 (bzw. reduzierte Ruhezeit – drei Mal zwischen zwei wöchentlichen Ruhezeiten mind. neun Stunden)
  • Ruhezeit mind. 30 Minuten bei Tagesarbeitszeit von sechs bis neun Stunden, mind. 45 Minuten bei Tagesarbeitszeit von mehr als neun Stunden
  • Einsatzzeit max. 15 Stunden

Frage 41: Eine ältere, gehbehinderte Person möchte außerhalb einer Haltestelle aus dem von Ihnen gelenkten Linienbus aussteigen. Dürfen Sie das gestatten? Ist es zulässig im Fahrgastraum eines Linienbusses Fahrräder zu befördern?

  • Nein, das Ein- und Aussteigen außerhalb von behördlich festgesetzten Haltestellen ist nicht zulässig
  • Fahrräder dürfen nicht befördert werden, da Fahrgäste zu Schaden kommen bzw. der Bus beschädigt werden könnte

Frage 42: Ein Fahrgast beschwert sich wütend über die verspätete Ankunft des Linienbusses. Wie verhalten Sie sich?

  • Ich erkläre ihm in ruhiger, besonnener Art den Grund der Verspätung

Frage 43: Sie sehen, dass in der nächsten Haltestelle ein Rollstuhlfahrer den von Ihnen gelenkten Linienbus benützen möchte. Wie verhalten Sie Sich. Wer ist für die sichere Befestigung eines Rollstuhles im Linienbus verantwortlich?

  • Ich fahre langsam und möglichst knapp an die Bordsteinkante heran, senke das Einstiegsniveau ab, lege die Behindertenrampe aus und bin der behinderten Person beim Einsteigen behilflich
  • Für die sichere Befestigung eines Rollstuhls ist der Rollstuhlfahrer bzw. seine Begleitperson verantwortlich

Frage 44: Ein Fahrgast möchte mit Ihnen als Lenker eines Linienbusses während der Fahrt ein unterhaltsames Gespräch führen. Wie verhalten Sie sich?

  • Ich erkläre dem Fahrgast, dass ich meine volle Konzentration auf den Straßenverkehr zu richten habe

Frage 45: Sie lenken einen Omnibus und spüren plötzlich ein Stechen im Herzbereich. Wie verhalten Sie sich?

  • Ich halte den Bus sofort an, informiere die Fahrgäste über meinen Gesundheitszustand und verständige die Rettung
  • Sofern möglich verständige ich den Arbeitgeber, damit dieser einen Ersatzfahrer schicken kann

Frage 46: Welche Umstände erfordern eine deutliche Reduzierung der Fahrgeschwindigkeit bei Annähern an Haltestellen?

  • Fahrgäste im Bus sind bereits aufgestanden
  • In der Haltestelle befinden sich viele Zusteigwillige
  • Kinder drängeln oder spielen in der Haltestelle

Frage 47: Unter welchen Voraussetzungen dürfen Sie mit Ihrem Linienbus im Ortsgebiet aus einer Haltestelle ausfahren?

  • Der Bus muss abfahrbereit sein
  • Der linke Blinker muss rechtzeitig betätigt werden
  • Beim Ausfahren dürfen andere Straßenbenützer nicht gefährdet werden

Frage 48: In welchem Drehzahlbereich fährt man mit den besten Verbrauchswerten? Erklären Sie anhand der beiden vorliegenden Bilder (Motorkennlinien/Drehzahlmesser) jenen Drehzahlbereich, bei welchem die günstigsten Verbrauchswerte zu erzielen sind!

  • Im grün gekennzeichneten Bereich am Drehzahlmesser

Frage 49: Welche drei wichtigsten Grundsätze unterscheiden den Kraftfahrlinienverkehr vom sog. Gelegenheitsverkehr (Reise- und Werkverkehr)?

  • Fixe Fahrpläne
  • Fixe Tarife
  • Fixe Haltestellen und Fahrtstrecken

Frage 50: Digitaltachograf und Fahrtenschreiber – welche Unterlagen müssen Sie im Fahrzeug mitführen?

  • Tachoblätter des laufenden Tages und der vorhergehenden 28 Kalendertage und/oder digitale Fahrerkarte
  • Fahrer-Bescheinigung über Urlaub, Krankenstand usw.

Frage 51: Arbeitszeit: Führen Sie Beispiele für Tätigkeiten von Lenkerinnen an.

  • Lenkzeit
  • Ein- und Ausladen des Gepäcks und von Getränken (Kühlschrank)
  • Gesetzliche Lenkpausen (45 min)
  • Wartezeiten
  • Reinigung und Wartung des Omnibusses u.a.

Frage 52: Welche Dokumente müssen beim grenzüberschreitenden Omnibusverkehr innerhalb der EU mitgeführt werden?

  • EU-Lizenz für den grenzüberschreitenden Omnibusverkehr (blaue Farbe)
  • EU-Fahrtenheft (= EU-Fahrtenbuch – grüne Farbe)

Frage 53: Mit welchen Partnern arbeiten Sie auf dieser Reise zusammen?

  • Reiseveranstalter (z.B. Wiener Tourismus-Verband)
  • Hotels/Pensionen
  • Autobahnraststätten, Gasthäuser
  • Reiseleiterinnen
  • Verwaltung von Museen, Kirchen, Sehenswürdigkeiten
  • Parkplatz-Anbieter
  • Andere Verkehrsbetriebe (z.B. Wiener Verkehrsbetriebe)
  • Mautgesellschaften (ASFINAG Go-Box für Österreich) u.a.

Frage 54: Wie wird das Abkommen für den Reiseverkehr mit Omnibussen bezeichnet, das die EU mit Ländern wie Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Türkei und anderen Ländern abgeschlossen hat?

  • Interbus-Abkommen (Hinweis: Interbus-Fahrtenheft verwenden; ebenfalls in grüner Farbe

Frage 55: Welche besonderen Bestimmungen sind im Verkehr mit der Schweiz im Omnibusverkehr aufgrund des sog. „EU-Schweiz-Landverkehrsvertrags“ zu beachten?

  • Fahrerin und Fahrgäste müssen einen gültigen Personalausweis oder einen Reisepass (max. bis zu fünf Jahre abgelaufen) mitführen (ein Führerschein allein gilt nicht als Reisedokument)
  • Pauschale Schwerverkehrsabgabe (PSVA) ist beim Grenz-Zollamt bei der Einreise in die Schweiz zu entrichten
  • Der Binnenverkehr innerhalb der Schweiz (Kabotage) mit einem österreichischen Omnibus ist streng verboten (z.B. Fahrt von St. Gallen nach Zürich)
  • Verkehr Schweiz-Liechtenstein mit österreichischem Omnibus ist ebenfalls verboten (z.B. eine Fahrt von Vaduz nach Zürich)

Frage 56: Schülerverkehr – wie sind Fahrzeuge mit denen Schülertransporte durchgeführt werden, zu kennzeichnen bzw. auszustatten?

  • Gelbrote Schülertafeln
  • Spezielle Blinkanlage (gelbrote Warnleuchten) hinten an Schülerbussen im oberen Bereich (zusätzlich zur Alarmblinkanlage)
  • Verbot des Vorbeifahrens für KFZ

Frage 57: Sie fahren mit einem unbeladenen LKW mit automatisch lastabhängiger Bremskraftregelung (ALB). Bei einer stärkeren Bremsung bemerken Sie, dass Ihre Hinterräder blockieren. Welche Ursache kann das haben? Wie verhalten Sie sich?

  • Eine falsch eingestellte oder defekte ALB
  • Der Bruch mehrerer Federblätter an der Hinterachse
  • Anhalten, wenn erforderlich absichern, nach Ursachen forschen
  • Herstellerangaben in der Betriebsanleitung beachten

Frage 58: Ihr digitales Kontrollgerät ist defekt. Sie beginnen ihren Arbeitstag um 6:00 Uhr in der Früh mit dem beladen ihren Lkw. Die Beladung dauert zwei Stunden. Anschließend liefern Sie die Waren bis 12:30 Uhr aus. Ihre Mittagspause dauert von 12:30 bis 13:30 Uhr. Danach liefern Sie weiter Waren aus, und zwar bis 16:30 Uhr. Anschließend fahren Sie zurück zum Firmengelände. Um 18:00 Uhr erreichen Sie das Firmengelände, stellen den Lkw ab und beginnen mit Ihrer täglichen Ruhezeit. Tragen Sie die Ersatzaufzeichnungen für den beschriebenen Tag in den beigefügten Zeitraster ein.

  • Ich muss Ersatzaufzeichnungen über alle Aktivitäten auf der Rückseite des Druckerpapiers (=Zeitraster) eintragen
  • Ich muss auf den Ersatzaufzeichnungen meinen Namen und die Fahrerkartennummer (oder Führerscheinnummer) eintragen
  • Ich muss die Ersatzaufzeichnungen unterschreiben

Frage 59: Welche Notfallausrüstung befindet sich im Bus oder LKW?

  • Unterlegkeile
  • Verbandskasten
  • Warndreieck oder Warnleuchte
  • Manchmal auch Feuerlöscher

Frage 60: Welche Brände können mit einem Handfeuerlöscher sinnvoll bekämpft werden?

  • Entstehungsbrände, nicht jedoch Vollbrände von Kraftfahrzeugen

Frage 61: Wenn es während der Brandbekämpfung windig ist: Was ist dann zu beachten?

  • Der Brand ist in Windrichtung anzugreifen

Frage 62: Wenn ein Bus umgestürzt ist: Was hat der Fahrer anschließend zu tun?

  • Per Durchsage Anweisung der Fahrgäste über die erforderlichen Maßnahmen:
    • Einschlagen der Notausstiege mit dem Nothammer bzw. Öffnen der Dachluke
    • Flucht ins Freie und an einer Stelle sammeln (Ansprechpartner bestimmen)
    • Überblick über Verletzte verschaffen
  • Notruf absetzen bzw. absetzen lassen
  • Den Fahrgästen aus dem Bus helfen
  • Überprüfen, ob der Bus leer ist
  • Vollzähligkeit der Fahrgäste prüfen
  • Warten auf Rettungskräfte und Polizei

Frage 63: Was ist bei einem Notruf mitzuteilen bzw. wie ist vorzugehen?

  • Wo ist die Unfallstelle?
  • Was ist passiert?
  • Wie viele sind verletzt?
  • Welcher Art sind die Verletzungen?
  • Warten auf Rückfragen

Frage 64: Warum ist nach einem Unfall die Angabe der Verletztenzahl bei Absetzen eines Notrufs wichtig?

  • Für die Anzahl der Rettungswagen

Frage 65: Was bewirkt die Betätigung des Nothahns?

  • Dies bewirkt, dass die Türen kraftlos geschaltet werden und sich von Hand öffnen lassen

Frage 66: Wann soll der Nothahn nicht betätigt werden?

  • Bei fahrendem Fahrzeug, da die auslösende Person aus dem fahrenden Fahrzeug hinausfallen könnte

Frage 67: Warum sollen Mobiltelefone (Handys) zum Absetzen des Notrufs im Tunnel nicht benutzt werden?

  • Weil eine Lokalisierung im Tunnel nicht möglich ist

Frage 68: Sollte man bei einem Fahrzeugbrand in einem Tunnel eher bergauf oder eher bergab flüchten?

  • Wenn möglich, bergab

Frage 69: Wenn die Fahrgäste wegen einer Panne in der Dunkelheit auf einer Brücke den Bus verlassen müssen: Worauf weisen Sie die Fahrgäste hin?

  • Darauf achten, dass sie nicht herunter fallen

Frage 70: Wie viele Stunden beträgt die wöchentliche Normalarbeitszeit nach dem Arbeitszeitgesetz?

  • 40 Stunden

Frage 71: Wie viele Stunden muss die regelmäßige wöchentliche Ruhezeit mindestens betragen?

  • 45 Stunden

Frage 72: Auf wie viele Stunden kann die wöchentliche Ruhezeit von 45 Stunden reduziert werden?

  • 24 Stunden

Frage 73: Nach wie vielen 24 Stundenzeiträumen muss eine wöchentliche Ruhezeit gehalten werden?

  • Nach sechs 24 Stunden-Zeiträumen

Frage 74: Bis wann sind reduzierte wöchentliche Ruhezeiten auszugleichen?

  • Ausgleichspflichtig bis Ende der dritten Woche durch zusätzliche Ruhezeit

Frage 75: Welche Aufzeichnungen sind am Schaublatt eines analogen Kontrollgerätes ablesbar?

  • Lenkzeit
  • Lenkpause
  • Ruhezeit
  • Arbeitsbereitschaft
  • Sonstige Arbeitszeiten
  • Einsatzzeit
  • Geschwindigkeit

Frage 76: Wie kann der Nachweis der täglichen Ruhezeit erbracht werden?

  • Durch das Mitführen der Schaublätter oder der Fahrerkarte

Frage 77: Wie lange darf die Lenkzeit zwischen zwei Ruhezeiten höchstens dauern?

  • Neun Stunden, zweimal pro Woche zehn Stunden